Felder für Mediation

Es gibt diverse Arten von Mediation, die sich oftmals auch überschneiden.
So birgt eine Nachfolgeregelungsmediation, z.B. für einen Familienbetrieb, sowohl Anteile einer Wirtschaftsmediation als auch einer Familienmediation in sich. Eine Trennungs- und Scheidungsmediation beinhaltet neben wirtschaftlichen Aspekten ebenso Familienanteile wie auch der gestaltenden Mediation, z.B. in Bezug auf die Betreuung vorhandener Kinder. Eine Nachbarschaftsmediation enthält Anteile einer Familienmediation oft genauso wie Anteile von Generationskonflikt-Mediation.
Die Grenzen sind je nach Konflikt in viele Richtungen fließend.

Einige Mediationsfelder seien daher hier noch einmal besonders hervorgehoben:
Wirtschaftsmediation: wird in/bei Unternehmen durchgeführt und regelt vorrangig wirtschaftliche Angelegenheiten sowohl im Unternehmen wie außerhalb des Unternehmens, z.B. Fusionen, wirtschaftliche Trennung von Geschäftspartnern, Kooperationen. Wirtschaftsmediationen gehen vielfach einher mit Umweltmediationen.

Arbeitsplatzmediation: ist ein Teilaspekt von Wirtschaftsmediationen, jedoch mit verstärktem Bezug auf das zwischenmenschliche Zusammenspiel am Arbeitsplatz, z.B. verschiedene Auffassungen über die Leistung oder Arbeitsmoral oder bei Konflikten zwischen Mitarbeitern. Unternehmen, die ihr Personal halten wollen, investieren daher gern in diese Methode, um den Betriebsfrieden wieder herzustellen und damit die Produktivität zu erhöhen.

Schulmediation: hilft Konflikte zwischen Schülern, Lehrern oder Schülern und Lehrern zu schlichten, kann sich aber auch auf Konflikte zwischen Einzelpersonen, einer Schule und dem zuständigen Schulamt beziehen.

Gruppen- / Vereine- / Teammediation: regelt vornehmlich den Umgang miteinander in der Gruppe und kann mit der gesamten Gruppe oder mit von ihr entsandten Sprechern stattfinden.

Nachfolgemediation: gerade bei einer Nachfolgemediation sind neben den wirtschaftlichen auch viele persönliche Interessen zu berücksichtigen. Ein häufiger Konflikt besteht darin, dass der Vorgänger das Unternehmen in seinem Sinne weitergeführt haben möchte, der Nachfolger aber einige Innovationen durchführen möchte. Es geht dabei nicht nur um monetäre harte Fakten sondern oft um Dinge wie Anerkennung für das Lebenswerk, Vermächtnis, Fürsorge für die Angestellten u.s.w.

Erbschaftsmediation: der Spruch "Redet Ihr noch miteinander - oder habt Ihr schon zusammen geerbt?" ist leider oft zutreffend, denn gerade beim Erben (ohne Testament) geraten zuhauf bislang friedlich miteinander umgehende Menschen aneinander. Auch hier kann mit Mediation eine Lösung geschaffen werden, die allen Beteiligten einen als fair empfundenen Erbteil beschert und ihnen darüber hinaus ermöglicht, auch in Zukunft noch "miteinander zu reden".

Familien- / Trennungs- und Scheidungsmediation: speziell im Falle von Trennungen und Scheidungen sind sehr viele Aspekte zu berücksichtigen. Neben den wirtschaftlichen (Haus, Vermögen, Versorgungs- und Ausgleichsansprüche) gehören auch die sozialen, pädagogischen und psychischen (Sorgerecht für Kinder, Besuchsregelung, Familienwohnung, Erziehungsgrundsätze, Beteiligung evtl. neuer Partner) dazu. Trennungs- und Scheidungsmediationen sind mit die zeitintensivsten Mediationen. Allerdings erleichtert und verkürzt eine gute Mediationsvereinbarung dann das Scheidungsverfahren erheblich - und macht es auch "angenehmer", da vor Gericht keine 'schmutzige Wäsche' mehr gewaschen werden muss.

Nachbarschaftsmediation: gerade in der Nachbarschafts-mediation ist immer wieder faszinierend zu beobachten, dass die Ursache für den ursprünglichen Konflikt sehr oft nicht der eigentliche Grund ist. Der überhängende Ast ist vielmals nur vorgeschoben als Platzhalter dafür, dass der Hund des Nachbarn immer in der Mittagsruhe bellt, oder das angeblich freche, laute Kind steht für die Nicht-Einhaltung der Hausordnung. Hier gilt es in einer guten Interessenarbeit sehr sorgfältig herauszuarbeiten, worum der Streit tatsächlich geht und dann den Nachbarn zu ermöglichen, an diesem Punkt das Gespräch wieder aufzunehmen.

Umweltmediation: nicht immer so spektakulär wie die Mediation wegen des Ausbaus des Frankfurter Flughafens, jedoch immer spannend ist eine Umweltmediation. Angefangen vom Misthaufen vor der Tür, über den Betrieb von Solaranlagen, bis zu Umsiedlungen, Schallschutz und Entschädigungen streifen Umweltmediationen fast alle Mediationsfelder.

Präventive Mediation: schon in Friedenszeiten an den Ernstfall denken ist eine gute Maßnahme für die Zukunft. Wenn z.B. zwei Geschäftsgründer vorab bereits regeln, wie sie ein eventuelles Ausscheiden eines Gründers aus dem Unternehmen regeln wollen oder wie sie mit total konträren Auffassungen der Führung des Geschäfts umgehen wollen, dann haben sie sich damit einen guten Dienst getan und können einem eventuellen Konfliktfall gelassen entgegen sehen, denn sie haben bereits eine Regelung dafür.

Gestaltende Mediation: wie der Name schon sagt, wird hier geregelt, ohne dass bereits ein Konflikt existiert, wie der Umgang mehrerer Beteiligter miteinander ablaufen soll, wie sie mit Konflikten umgehen wollen, wie die Verteilung der Funktionen erfolgen soll. Gestaltende Mediation ist wirklicher Luxus, hat vielen Teams aber bereits sehr geholfen.

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